#3 Visioning – Ziele formulieren wie im Leistungssport

Shownotes

Wenn man zu Beginn des Jurastudiums nach den Beweggründen fragt, geben viele Studierende das Streben nach Gerechtigkeit an. Doch ist das wirklich ein sinnvolles Ziel? Dieses Mal geht es beim Trainingsprogramm von JuraMental darum, wie man dank Visioning nützliche Ziele für sein Studium formulieren und verfolgen kann. Dabei hilft auch die Hot-Pen-Technik. Hör hier, wie sie funktioniert und hilft.

Diese Folge beinhaltet: BASISWISSEN > Motivation & Werte > Visioning

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Übungen und Hintergrundinfo zum Thema der aktuellen Folge gibt es hier: Deine JuraMental-Trainingsgruppe auf WhatsApp!Dieser Podcast bietet das perfekte mentale Programm für Dich. Aber, du kennst das sicher von Fitness, aus dem Gym oder vom Sport: Entwicklung und spürbare Veränderungen brauche regelmäßige Trainingseinheiten.

Zum erfolgreichen Mental-Training und Deep Dive haben wir daher begleitend eine geschlossene JuraMental-Trainingsgruppe auf WhatsApp eingerichtet: Dort stellen wir alle Materialien, Studien, Hintergrundinfos, Lernvideos, Tipps und Tools ein. Natürlich auch alles, was in der aktuellen Podcast-Folge erwähnt wird.

Deine Anmeldung erfolgt ganz einfach über diesen Link: https://chat.whatsapp.com/ElLNFAcSHWEL9mrSZxsM8a Und das ist uns wichtig: Die Nutzung des Podcasts und der Gruppe sind und bleiben garantiert kostenfrei!Selbstverständlich ist die Gruppe auch ideal zum Austausch untereinander sowie zum direkten Kontakt mit den JuraMental-Trainern – bei Fragen, Feedback, Themenwünschen etc.Sei dabei! 

JuraMental – das sind wir:

Stephan Kowalski, Inhaber der Kulturgut Beratung und Training GmbH https://www.kulturgut.training/https://www.linkedin.com/in/cathleen-vogel-5750a31b0/?original_referer=https%3A%2F%2Fwww%2Egoogle%2Ecom%2F&originalSubdomain=de

Dr. Mareike Bechtler, Fachanwältin für Medizinrecht, Wirtschaftsmediatorin und Mitglied in der Prüfungskommission für das zweite Staatsexamen https://hfbp.de/team/dr-mareike-bechtler https://www.linkedin.com/in/dr-mareike-bechtler-021a49190/?originalSubdomain=de

Dr. Oliver Korn, Dipl.-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut https://www.korn-psychotherapie.de/ und Autor des Buchs: Sorgenlos und grübelfrei. https://www.beltz.de/fachmedien/psychologie/produkte/details/52062-sorgenlos-und-gruebelfrei.html

Das Trainingsprogramm JuraMental wurde mit der Bundesforschungszulage ausgezeichnet: www.bescheinigung-forschungszulage.de

Dieser Podcast JuraMental ist eine Produktion von STUDIO VENEZIA – the podcast company: https://www.studiovenezia.de/

Transkript anzeigen

00:00:02: Hier ist Jura Metall.

00:00:03: Das ist euer Podcast, liebe Jura-Studierende, wenn ihr mental stark durch Studium kommen wollt.

00:00:08: Und das ist gerade bei Jura keine einfache Aufgabe.

00:00:12: Die ungewohnte Denkweise, die schwierige Vorbereitung, die harten Examen, das ist wirklich eine Höchstleistung, da seid ihr mental voll gefragt.

00:00:21: Und in diesem Podcast lernt ihr Instrumente und Dinge kennen, von denen ihr noch gar nicht wusste, dass ihr sie trainieren könnt.

00:00:28: und ihr werdet damit besser durch Studium kommen.

00:00:30: Viel Spaß und ich freue mich, dass ihr dabei seid.

00:00:38: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Jora Mental.

00:00:41: Heute zusammen mit meiner lieben Kollegin Dr.

00:00:44: Marike Bechtler.

00:00:45: Hallo Marike.

00:00:46: Hallo Stefan.

00:00:47: Ja, und wir sind ja in unserem Curriculum, in unserem auf unser Lernreise durch das Mentaltraining fürs Jurastudium immer noch in die Bereich Motivation und Werte.

00:00:56: Da haben wir mal so eine, wie ich finde, tolle Folge über Werte gemacht, wie die helfen können, gut durch Studium zu kommen.

00:01:04: Und heute gibt es noch, wie ich finde, ein echtes Powerinstrument, das ist Visioning, das ich immer erklären möchte gerne und immer reichen mich darüber auch mit dir gerne austauschen würde.

00:01:13: Ich bin ganz gespannt.

00:01:16: Und da du es nicht kennst, können wir das ja direkt am Leben in einem Objekt mal besprechen.

00:01:21: Und worüber ich so einig in das Thema sehr schnell reingekommen ist, als du mal gesagt hast, es gibt so, na ja, ich würde es fast sagen, so eine diffuse Vorstellung bei vielen, die ein Jurastudium anfangen.

00:01:32: Warum sie das eigentlich machen, oder?

00:01:34: Ja, es ist so, wenn man im Jurastudium startet, dann haben, glaube ich, neunzig Prozent.

00:01:43: So war es jedenfalls zu meiner Zeit.

00:01:45: Die Motivation, ich tue das um meine Vorstellung von Gerechtigkeit umzusetzen.

00:01:49: Aus Gerechtigkeitsaspekten, ich will die Welt besser machen und möchte dabei helfen, unseren Rechtsstaat aufrecht zu erhalten und möchte alle Menschen dabei unterstützen, dass ihnen Gerechtigkeit widerfährt in unserem Land.

00:02:04: Das ist ein tolles Ziel eigentlich.

00:02:05: Ja, das ist ein ganz großartiges Ziel und ich wiederhole das gerne nochmal.

00:02:10: Die erste Vorlesung, da hat der Professor gefragt, ist hier irgendjemand aus Gerechtigkeitsaspekten, dann ging alle Hände nach oben und hat gesagt, Sie können alle wiedergehen.

00:02:20: Und dann ist man, denkt man erstmal so, oh ja, okay, dann suche ich mir vielleicht was Neues.

00:02:25: Und selbst wenn das aber nicht so ist, selbst wenn man sich nicht bewusst etwas Neues sucht, weil der Professor das sagt, die Wahrheit ist eben schon, dass sich im Laufe der Zeit die Gründe, warum ich das... Tour und wähle nach meiner Erfahrung und nach dem was ich erlebt habe doch bei einigen Studierenden erheblich ändern.

00:02:47: Ja und wir wollen auch heute mal über eine Technik sprechen, die sogar zum Teil aus dem Leistungssport kommt.

00:02:52: Zum Teil meine ich, weil sie eben auch zum Teil in der Wirtschaft angewendet wird und sie sich mit dieser Frage auseinandergesetzt.

00:02:59: Warum mache ich das eigentlich?

00:03:02: Und das was du beschreibst, diese Gerechtigkeitsgründe, dass gerade wenn das sehr viele haben, dann ist das ja so vielleicht nicht immer der individuelle persönliche Grund, warum ich es mache, sondern auch so etwas, was ich mit dem Studium an sich verbinde, also was sehr positiv ist, Gerechtigkeit und so weiter.

00:03:18: Aber die Frage, die man jetzt im Visioning stellen würde, um da mal direkt reinzuspringen, wäre, warum ist Gerechtigkeit für mich wichtig?

00:03:25: Also warum will ich das erreichen?

00:03:27: Und ich glaube, dass da schon die Antworten auch schon, wenn alle noch Gerechtigkeit sagen würden, unterschiedlich wären, oder?

00:03:32: Ganz sicher.

00:03:33: Ich glaube, dass es tatsächlich auch schon so ist, dass zu dem Zeitpunkt, zu dem man sich entscheidet, ein Studienfach zu belegen, man vielleicht sich selbst und das, was einen antreibt, ja noch gar nicht so gut kennt.

00:03:48: Und deswegen wählt man etwas aus, was allgemeingültig ist.

00:03:51: Und ich meine, Gerechtigkeit ist ja ein super Argument, was überall geht und super wert und eine Motivation.

00:03:59: dann glaube ich, wenn man dann mal nachfragen würde, was bedeutet das für dich oder mich, dann sieht das schon anders aus.

00:04:06: Ja, und da kommen wir jetzt eigentlich zu der Funktion von Zielen, mit dem wir uns heute beschäftigen wollen.

00:04:11: Wenn ein Ziel wirksam sein soll, also wenn es mir wirklich nützlich sein soll, dann hilft es mir in schwierigen Momenten, und die gibt es ja, da haben wir schon darüber gesprochen im Jurastudium einige, dann hilft es mir in schwierigen Momenten, das so durchzukommen, Kraft zu schöpfen, mal auch eine schwierige Phase auszuhalten.

00:04:28: Und solche Ziele zu formulieren, das erfordert schon, ja, ein bisschen Erfahrung oder eben eine gute Methode.

00:04:35: Und die wollte ich heute einmal mit dir mal durchgehen.

00:04:38: Ich bin sehr gespannt und ich erzähle gerne noch kurz mein Lieblingsbeispiel.

00:04:42: Bitte.

00:04:43: Meine Freundin Anke, mit der ich angefangen habe zu studieren, hat immer, während wir alle gesagt haben, Gerechtigkeit, hat sie mal gesagt, sie studiert Jura, um mal Angelina Jolie und Brad Pitt voneinander scheiden zu können.

00:04:55: Und weil sie will dann Brad Pitt heiraten, hat sie immer gesagt.

00:04:58: Und ich glaube, es war kein ganz gutes Ziel.

00:05:01: Sie hat nämlich abgebrochen dann irgendwann.

00:05:05: Das ist interessant.

00:05:06: Übrigens auch im Leistungssport.

00:05:08: Wenn man sich Ziele setzt, die zu weit von der Realität entfernt sind, dann wirken Ziele leider manchmal sogar demotivierend.

00:05:14: Also dann findet man zum Gegenteil ein schönes Beispiel.

00:05:17: Wenn ich einen Potenzial habe, Marathon in drei Stunden zu laufen und ich nehme mir zwei Stunden, zwanzig vor, was Deutschland schon zu Spitzengruppe gehören würde.

00:05:25: bei den Männern, bei den Frauen schon ein Rekord wäre, dann ist das unrealistisch und dann bricht man eher ab.

00:05:31: Also es geht doch um Ziele zu formulieren, die einem Kraft geben.

00:05:35: Und dazu ist ein ganz kleiner theoretischer Hintergrund.

00:05:39: Lohnt es sich ja unser Gehirn möglichst effizient und gut zu nutzen und man hat festgestellt gehabt sogar Nobelpreis für Daniel Karnemann für, der das Buch Langsames Denken Schnelles Denken geschrieben hat.

00:05:50: In unserem Gehirn gibt es zwei Systeme, die uns helfen ins Handeln zu kommen, also die uns auch helfen Energie aufzubauen.

00:05:57: Und das ist eben das eine System der Verstand die Logik.

00:06:01: unterdenken und das andere ist die Ebene, die tiefer im Gehirn liegt, die auch älter ist, so evolutionshistorisch mal betrachtet.

00:06:09: Das ist so die Ebene der Gefühle, der Körperempfindung, Emotion, Impulse, so etwas.

00:06:16: Und diese beiden, ja diese beiden Systeme, die können gegeneinander laufen.

00:06:21: Wenn ich zum Beispiel mit meinem Verstand immer gegen meinen Impuls arbeitet, dann nennt man sowas Selbstdisziplin.

00:06:27: Viele denken ja, das ist der richtige Weg, um durchzukommen.

00:06:29: und man weiß in der Wissenschaft, dass es leider sehr störanfällig, wenn ich eine Reizüberflutung habe, wenn ich zu hungrig bin, was auch immer, dann funktioniert die Selbstdisziplin nicht.

00:06:39: Das kennt ihr vielleicht auch, wenn man morgens noch voll motiviert, dass in der Abendsfältes ein viel schwerer ist, eine Diätvorsetze in die Tat umzusetzen, da ist nämlich die Selbstdisziplin tatsächlich schon ein bisschen aufgebraucht.

00:06:49: Das ist also der eine Weg, der ist nicht so günstig.

00:06:52: Der andere Weg, wenn die Gefühle den Verstand überstimmen, das nennt man Impulsivität.

00:06:57: Das ist so wie Kinder sind, eigentlich herrlich.

00:06:59: Aber auf lange Sicht natürlich nicht vernünftig.

00:07:01: Wir brauchen manchmal einen Plan.

00:07:02: Wir müssen manchmal auch diszipliniert sein, aber eben nicht zu häufig.

00:07:06: Und der Zustand, der erstrehmenswert ist, den nennen die Psychologen Selbstregulation.

00:07:11: Das heißt, wenn unsere Gefühle Unser automatisches Innenleben, haben wir das ja genannt in der dritten Folge mit Oliver zusammen.

00:07:21: Wenn dieses automatische Innenleben synchron arbeitet mit unserem Verstand.

00:07:26: Das heißt, wenn wir uns Ziele setzen und unser Gefühl dazu ja sagt.

00:07:30: Und das ist gar nicht so ganz einfach, weil gerade in schwierigen Phasen kann es ja mal sein, dass unser Verstand sagt, das muss ich jetzt hier durchziehen und unser Gefühl sagt, nee, ich würde es lieber mit den Freunden in die Kneipe gehen.

00:07:40: Und dann gewinnt leider manchmal das Gefühl, so was machen wir denn da?

00:07:43: Und da hilft es jetzt eben so ein ja in der.

00:07:46: ich nenne es erfolgsbild.

00:07:47: man kann das zukunftsbild nennen.

00:07:49: im englischen heißt es ne vision zu formulieren und da finde ich gibt es eine tolle technik die ich mal vor über zehn jahren kennengelernt habe in den usa bei dem besuch eines befreundeten unternehmens und die für mich zumindest mein leben total verändert hat.

00:08:02: Und das ist eben das das das visioning.

00:08:06: Also glaubst du, dass das so?

00:08:07: Studentinnen und Studenten, wenn sie so ihre erste Idee von Gerechtigkeit vielleicht abgelegt haben, so ein langfristiges Ziel haben, was kann das sein?

00:08:15: Ich glaube, dass sicher einige langfristige Ziele haben.

00:08:19: Ich fange mal mit dem an, was klischemäßig dann irgendwann nach der Gerechtigkeit kommt.

00:08:24: Das ist finanzielle Sicherheit und finanzielle Freiheit.

00:08:27: Das ist definitiv ein Ziel, was es oft bei Jurastudierenden gibt.

00:08:32: Dann gibt es den Wunsch.

00:08:34: Selbst wenn es nicht die Gerechtigkeit ist, andere Menschen zu unterstützen.

00:08:39: Das ist etwas passend.

00:08:40: bei mir sehr stark ausgeprägt war.

00:08:43: Und immer dann, wenn dann noch eine große Begeisterung für Sprache und Worte dazukommt, dann ist es eben auch oft so, dass die Möglichkeit mit unseren Gesetzen zu arbeiten und dem, was es dort gibt, schon auch etwas ist, was ein großer Antrieb ist.

00:09:00: Sicher aber nicht das Ziel.

00:09:01: Ich glaube schon, die Unterstützung von anderen, also helfen zu können, ist ein großes Ziel.

00:09:09: Und dann gibt es sicher auch die Vorstellung und die Bilder, dass man sich in bestimmten Berufen sieht.

00:09:18: Also beispielsweise als Richterin oder Staatsanwältin oder Staatsanwältin.

00:09:22: Das sind für mich die Personen in den Roben, die man vor Gericht kennt, so wie vielleicht auch bei Ärzten und Ärztinnen.

00:09:32: Das ist im weißen Kittel.

00:09:34: Das ist schon etwas, was einen sehr antreibt und das ist ein starkes Bild, was einen motivieren kann.

00:09:38: Okay, jetzt kommen wir dem schon, finde ich, auf die Pferde, wie diese Technik gut funktioniert.

00:09:43: Es gibt bestimmte Bilder und Bilder weiß man, sprechen unsere Gefühle zum Beispiel sehr gut an und sind die Brücke zwischen unseren Gefühlen und unseren Verstand.

00:09:51: Das heißt, mit Bildern zu arbeiten ist schon mal ganz grundsätzlich eine gute Idee.

00:09:55: Da gibt es auch tolle Ansätze.

00:09:57: Und ich möchte einmal ganz kurz mal beschreiben, wie es funktioniert, so eine persönliche Vision zu entwickeln.

00:10:03: Und da gibt es so ein, zwei technische Aspekte.

00:10:07: Und es geht im Kern darum, ein Text zu schreiben, der eine Situation in der Zukunft beschreibt, die natürlich jetzt was mit meinem Job zu tun hat, den ich vielleicht später machen möchte oder das Leben, das ich dann führen möchte.

00:10:18: Und ich versuche, mit dieser konkreten Situation mal vorzustellen.

00:10:22: Und da, bevor ich damit anfange, mach ich mal so eine ganz grobe Stichwort sammeln, könnte man sagen, ist schon mal so ein Brainstorming.

00:10:31: Wie weit will ich denn in die Zukunft gehen, so vielleicht so ein, zwei Jahre nach dem Studium oder vielleicht auch ein bisschen weiter?

00:10:37: Was sind eigentlich so meine Ideen?

00:10:38: Was sind meine Rahmenbedingungen?

00:10:40: Wo werde ich dann vielleicht sein?

00:10:42: Man macht sich da schon mal ein paar Gedanken, man schreibt mich völlig ins Blaue.

00:10:46: Aber wenn man das gemacht hat, vielleicht so eine halbe Stunde mal ein bisschen Brainstorming zu Talendatenfakten.

00:10:52: Welches Spezialgebiet will ich vielleicht nehmen?

00:10:54: und so weiter?

00:10:55: Fängt man an, ein Text zu schreiben.

00:10:58: Und das macht man mit einer bestimmten Technik, die heißt die Hot Pen Technik, also der heiße Stift.

00:11:04: Und man schreibt tatsächlich einfach mal eine halbe Stunde einen Text, nicht länger, der mit der Situation in der Zukunft beginnt.

00:11:11: Also das heißt, ich schreibe nicht, ich werde in fünf Jahren das machen, sondern ich nehme mir ein Datum, also wir haben jetzt hier, als wir den Podcast aufnehmen, November, zwei tausendfünfundzwanzig.

00:11:21: Ich sage jetzt zum Beispiel, Mensch, es ist der einunddreißigste Dezember, zwei tausenddreißig.

00:11:26: Ja, kommt gerade von der tollen Semesterparty zurück, großartig, was ich die letzten Jahre geschafft habe und bin ja schon seit zwei Jahren in der Kanzlei und bin da gut angekommen und so weiter.

00:11:36: Und dann beschreibe ich diese Situation, wie sich das.

00:11:40: für mich anfühlt, was will ich dann erreicht haben?

00:11:43: und ich beschreibe es so, als hätte ich es erreicht.

00:11:46: Und das ist ja so ein kleiner Kunstgriff, der tatsächlich eine starke, motivierende Wirkung dann hat, wenn man so einen Text dann nachher fertig geschrieben hat.

00:11:54: Ich fange also an von der Situation und versuche mir so dieses Leben oder das, ja, wie soll man sagen, die Situation in Dächter dann bin, somit allen Sinn mal auszumalen und möglichst plastisch zu beschreiben.

00:12:08: Und Hot Pen heißt, ich setze eine halbe Stunde den Stift nicht ab.

00:12:12: Also, Stift ist hier tatsächlich auch besser auf Papier als Tippen, weil auch da gibt es schon eine kleine Unterbrechung von unserem Gehirn.

00:12:19: Und diese Art zu schreiben ist eine Kreativitätstechnik von Autoren und Journalisten.

00:12:24: Ich schreibe also eine halbe Stunde einfach wild drauf los.

00:12:26: Und wenn man nichts einfällt, dann mache ich ein paar Kringel oder wiederhole das letzte Wort, setze aber nicht den Stift ab, außer beim Umsetter.

00:12:33: So, und dann... Eine halbe Stunde kann man sich im Wecker stellen.

00:12:36: Ja, vielleicht ist es auch schon ein bisschen früher fertig.

00:12:38: Schreibt man diesen Text und dann lässt man den mal ein, zwei Tage liegen.

00:12:43: Einfach über Nacht liegen lassen und überarbeitet den am nächsten Tag.

00:12:46: Also das ist der allererste Schritt.

00:12:48: Ich komme gleich zu den nächsten.

00:12:49: Hast du sowas schon mal gemacht, Bereike, auf so eine Art zu schreiben?

00:12:52: Ja, tatsächlich.

00:12:53: Ich habe das gemacht.

00:12:54: Ich habe das allerdings nicht gemacht während des Studiums, sondern im Nachgang.

00:13:01: Als ich in meiner ersten Tätigkeit angestellt war, habe ich irgendwann gedacht, ich glaube, ich möchte gern selbstständig sein.

00:13:08: Und dann gab es damals vom Land Bayern so ein Förderprogramm.

00:13:12: Ich bin Bayern gearbeitet zunächst.

00:13:15: Ein Förderprogramm für die Planung der Selbstständigkeit.

00:13:18: Und dann habe ich ein Business Coaching gemacht.

00:13:20: Und genau das, was du gerade skizziert hast, hat mir damals die Dame, bei der ich das gemacht habe, erläutert.

00:13:27: Und dann habe ich genau skizziert, wie ich in fünf und zehn Jahren leben möchte und wie mein Beruf dann aussehen soll.

00:13:35: Ja, und ich fand das ganz, ganz hilfreich.

00:13:38: Und ehrlicherweise, das kann ich vielleicht auch schon mal sagen, es hat sich ganz viel davon realisiert.

00:13:41: Ja, und da kommen wir zum nächsten interessanten Aspekt.

00:13:45: Unser Denken bestimmt hier unsere Handeln.

00:13:47: Also, wenn ich das so manchmal in Workshops mache, diese Technik vermittelt, dann frage ich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mal am Anfang, wie viel Prozent der Zukunft glauben Sie, liegt in Ihren Händen und wie viel ist Schicksal?

00:13:58: So dann kommen immer so zahlen raus zwischen dreißig vierzig und siebzig achtzig prozent.

00:14:02: also einiges glauben wirklich das liegt viel in ihrer hand.

00:14:05: einige glauben sie sind doch schon vom schicksal sehr abhängig und ich sage dann immer eigentlich völlig egal wie groß ihr die jetzt diesen antal eingeschätzt habt die mir selber beeinflussen könnt um den geht es jetzt und wir wollen mal die bestmögliche zukunft beschreiben die für euch erreichbar ist.

00:14:21: Es ist nicht ganz einfach, weil es soll auf der einen Seite ambitioniert und inspirierend sein, also diese Ziele, die ich beschreibe, aber andererseits natürlich auch machbar.

00:14:29: Das ist ja das, was wir eben hatten.

00:14:30: Also, wenn man zielt, ich würde mal Brad Pitt scheiden und das ist schon wieder verheiratet, vielleicht würde ich noch mal scheiden lassen, aber irgendwann ist natürlich ein unrealistisches Ziel.

00:14:38: Und wenn man sich das dann wirklich so mal vornimmt und ausmalt, dann wirkt das leider nicht.

00:14:43: Also, das heißt, es geht darum, etwas zu finden, was... inspirierend ambitioniert ist und was ein bisschen außerhalb dessen liegt was wir sowieso erreichen würden weil da brauche ich die so eine art erfolgsbild wie ich das nenne nicht dann schaffe ich das ja sowieso.

00:14:59: es sollte etwas sein was anstrengung bedeutet was ein bisschen ja wie soll man sagen eigentlich außerhalb dessen liegt was ich mir bisher vielleicht vorgestellt habe.

00:15:08: also mal so ein bisschen darüber hinausgehen was ich mir sonst zutraue.

00:15:13: dann oft beschränken wir uns selber oder

00:15:15: Ganz, ich glaube, ganz stark.

00:15:16: Also ich glaube, das ist in vielen Bereichen, wir Optionen haben, die wir überhaupt gar nicht ausschöpfen.

00:15:25: Und ich weiß, als ich damals das gemacht habe, hat sie gesagt, ich soll mir auch vorstellen, wie das Gefühl beim Arbeiten ist und was ich verdiene.

00:15:37: Und dann habe ich mir so vorgestellt, dass es dann nicht mehr so ist, dass ich manchmal mich frage, ob das vielleicht der richtige Beruf ist.

00:15:45: Das war nämlich damals zu Anfang so, dass ich gedacht habe, will ich wirklich anwältend bleiben.

00:15:48: Und dann habe ich mir auch überlegt, was ich so im Jahr verdienen möchte.

00:15:52: Und ich kann tatsächlich sagen, dass ich dann irgendwann das, was ich geschrieben habe.

00:15:58: kaputt gerissen habe, weil ich gedacht habe, eigentlich will ich was viel besseres als das, was ich mir da erstmals vorgestellt habe.

00:16:04: Ich habe es noch mal neu gemacht, weil ich dachte, ich will nicht, dass ich das realisiert, sondern dass es was viel besseres wird.

00:16:10: Und ich glaube, dass wir uns oftmals gar nicht vorstellen können, was alles möglich ist.

00:16:17: Ja, unbedingt.

00:16:18: Das ist genau richtig, weil unsere Glaubenssätze, unsere vielleicht auch bisherigen Erfahrungen, das was andere sagen, uns häufig begrenzen.

00:16:25: Und das ist eigentlich schade, weil wir Menschen wahnsinnig viel erreichen können.

00:16:28: Da gibt es ja immer wieder tolle Beispiele, aber viele glauben ja, das schaffe ich ja nicht.

00:16:32: Und bei diesem Visioning geht es also darum, sich so die bestmögliche Zukunft mal vorzustellen, die ich erreichen kann, die ich erreichen möchte.

00:16:41: Und auch mal zu beschreiben, das hast du gerade sehr schön gesagt, Marijke, wie fühlt sich das denn an?

00:16:46: Ja, mit welchen Gefühlen verbinde ich denn das?

00:16:49: Was waren vielleicht in der Vergangenheit mal?

00:16:50: Das kann ich mir beim Brainstorming überlegen.

00:16:53: So Momente, wo ich mich glücklich gefühlt habe, wo ich wirklich zufrieden war.

00:16:56: Was war das für ein Gefühl?

00:16:57: Ich versuche mich vielleicht daran zu erinnern.

00:17:00: Und das versuche ich in diesem Text zu beschreiben.

00:17:02: Wir werden jetzt auch wie in unseren anderen Folgen eine genaue Anleitung zu dem Visioning wieder in unserer WhatsApp-Gruppe zur Verfügung stellen.

00:17:09: Da findet ihr dann Checklisten und auch noch mal eine genaue Beschreibung.

00:17:13: Aber im Kern ist es tatsächlich dieser Text, den man schreibt, das ist der erste Schritt und dann über arbeite ich den.

00:17:21: Also das heißt, dann tippe ich ihn idealerweise ab.

00:17:23: Also bei mir ging es manchmal so, dass ich macht das öfter mal, dass wenn ich dann sehr schnell geschrieben habe, dass gar nicht mehr so richtig lesen konnte, also man sollte es nicht zu lange liegen lassen, dann stockt auch der Prozess, sondern man erfasst es.

00:17:36: Und dann kann ich das vielleicht, wenn ich das mit jemand anders teilen möchte, mal jemand zeigen.

00:17:40: und beim Überarbeiten eines solchen Erfolgsbildes gibt es immer drei Fragen, die man an anderen Stellen kann, wenn man das zeigen möchte.

00:17:46: Die erste Frage kann immer sein, was ist daran inspirieren, was spricht ich an, was ist positiv?

00:17:53: Die zweite Frage ist, was stört dich?

00:17:54: Wozu gibt es Rückfragen, was ist vielleicht aus deiner Sicht unpassend?

00:17:59: Und das Dritte ist, was fehlt.

00:18:00: Diese drei Fragen, ob man das Visioning in Gruppen macht, in Einzelnen, wie auch immer, sind eigentlich immer die gleichen Fragen, mit denen man das gut überarbeiten kann.

00:18:10: Und dann hat man erstmal so ein Erfolgsbild.

00:18:12: Das ist allerdings, wie wir alle wissen, immer nur die halbe Miete.

00:18:15: Aber dieses Ziel, das ist schon unglaublich wichtig, weil ich jetzt bei allem, was ich tue, auch meinen schwierigen Momenten mir die Frage stellen kann, ist das, was ich jetzt gerade mache, eigentlich hilfreich, um meine Vision zu erreichen.

00:18:27: Um diese Zukunft, die ich selber mir aufbauen möchte, tatsächlich zu erreichen?

00:18:30: oder fühlt mich das vielleicht auf einem falschen Weg?

00:18:33: Also es hilft einem auch bei späteren Entscheidungen und ist dann wahnsinnig gutes Mittel.

00:18:38: Und Marike, warum, du hast ja beschrieben, du hast das nach deinem Studium gemacht.

00:18:42: Warum könnte das sinnvoll sein, sich schon im Studium mit so was zu beschäftigen?

00:18:47: Ich glaube, dass, genauso wie es bei mir nach dem Studium, also im Berufsstart war, dass diese Vision dieses Ziel, was man vor Augen hat, einen durch schwere Zeiten und über Durststrecken gutmals hinweg bringen kann, denn dann weiß man genau, wofür man das macht.

00:19:09: Und man steht eben nicht nur auf, weil man sehr diszipliniert ist, sondern weil man vor Augen hat, wie es sich anfühlen soll und im besten Falle, wofür man eigentlich brennt.

00:19:26: Also ich kann mir sehr gut vorstellen, ich weiß ja nun aus der Erinnerung, dass es immer mal Wiederphasen im Studium gibt, die nicht so ganz erquicklich sind, dass das so etwas dabei sehr hilfreich sein könnte.

00:19:37: Ja, das ist auch der Grund, warum Leistungssportler das einsetzen.

00:19:39: Wenn ich diesen Moment, wenn ich auch im Siegertreppchen stehe, mir mal vorstelle, visualisiere dieses Gefühl dazu beschreibe, dann helfen das eben in Momenten, wo ich keine Lust habe zu trainieren, zu sagen, ja dafür mache ich das aber.

00:19:51: Das ist das Ziel, da will ich hinkommen, das ist mein Erfolg.

00:19:54: Dort nennt man diese Technik ganz einfach visualisieren.

00:19:57: Also ich stelle mir den Erfolg vor, als wäre er schon eingetreten.

00:20:00: Also für die Gaministen unter uns, das wird im Präsenz geschrieben, dieser Text, ja, und eben nicht in der Zukunftsform.

00:20:08: Und das ist also ein wahnsinnig starkes Instrument.

00:20:11: Allerdings weiß man von der Motivationspsychologie, dass die bloße Absicht, die ich hier beschreibe, nicht reicht, sondern es braucht und das jetzt hier ganz wichtig, immer auch den Umsetzungsplan.

00:20:22: Das heißt, wenn ich dieses Erfolgsbild habe, ist es eine gute Idee, das Bild nochmal durchzugehen und dann einfach mal so bestimmte Maßnahmen, die da drin stehen, abzuleiten.

00:20:33: Ich habe das jetzt neulich mal mit einem Sportverein gemacht, mit allem mit der Jugendsektion, die dann so ein Erfolgsbild für sich beschrieben haben.

00:20:38: Und als das Erfolgsbild fertig war, sind wir das durchgegangen, haben wir gefragt, welche Ziele stecken da eigentlich drin?

00:20:44: Vielleicht steckt da ein Ziel drin, mit welchen Noten ich das erreichen möchte, wo ich später arbeiten möchte, was ich verdienen möchte.

00:20:52: Und so weiter.

00:20:52: Und da kann ich mal überlegen, was kann ich denn jetzt in diesem Jahr, in diesem Semester schon tun, um diesem Ziel ein Stück näher zu kommen?

00:20:59: Das heißt, man operationalisiert dieses Erfolgsbild, indem man daraus ein Umsetzungsplan macht.

00:21:06: Und erst diese beiden Dinge zusammen übrigens mit den Werten, man könnte sagen, das ist so ein Dreiklang, also unser Erfolgsbild.

00:21:12: Der Plan und unsere Werte sind das, was uns hilft, gut durch schwierige Phasen im Studium zu kommen und uns Kraft geben kann.

00:21:22: Wir werden in einer weiteren Folge, dann haben wir drei Folgen im Bereich Motivation und Werte, eben auch doch mal darüber sprechen, wie diese drei verschiedenen Aspekte gut einander oder ineinandergreifen, noch praktische Tipps und Tricks zu geben.

00:21:37: Also wir vertiefen das nochmal, aber heute in der Folge ging es einfach nur mal darum, diese Visioning-Technik vorzustellen.

00:21:43: Vielen Dank, Marike.

00:21:44: Das wusste ich gar nicht, dass du das ja quasi schon angewendet hast.

00:21:47: Das ist ja großartig.

00:21:48: Ich wusste nicht, dass es Visioning heißt.

00:21:49: Also von daher konnte ich dir das vorher auch nicht erzählen.

00:21:54: Ja, wunderbar.

00:21:55: Also, soweit zu unserer Folge.

00:21:56: Vielen Dank fürs Mitmachen, liebe Marike.

00:21:58: Ich danke

00:21:58: dir, Stefan.

00:21:59: Und dann bist du in der nächsten Folge juramental und viel Spaß beim Umsetzen.

00:22:06: Das war unser Podcast Jura Mental.

00:22:09: Der Podcast ist Teil eines größeren Trainingsprogramms.

00:22:12: Dazu gehört noch eine WhatsApp-Gruppe, den Link findet ihr in den Show-Notes und weitere Trainingsinhalte.

00:22:18: Dieses Training wird immer kostenlos für euch bleiben, deswegen teilt den Podcast mit allen, die davon profitieren können und kommt in die WhatsApp-Gruppe.

00:22:26: Ich freue mich, euch dort mal persönlich kennenzulernen.

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